Für den 26. Januar haben wir in Braunschweig eine Lesung mit Kerem Schamberger und Prof. Dr. Michael Meyen in der Brunsviga organisiert.
Brunsviga (Karlstraße55, 38106 Braunschweig), kleiner Saal (3. OG)
Beginn: 18:30Uhr
Erdogan kann die Kurd*innen verfolgen, weil der Westen sein Bündnis mit dem Autokraten nicht gefährden will. Wer weiß um den Krieg, den die Regierung in Ankara seit 2015 gegen die Kurd*innen führt? Wer erinnert sich an die Repressionen in den 1990er Jahren? Hierzulande kennt man allenfalls die PKK und fragt sich vielleicht verwundert, warum immer noch Tausende mit den Farben und Symbolen dieser »Terrororganisation« in ganz Europa auf die Straßen gehen.
„Die Kurden sind das größte staatenlose Volk der Welt: Mehr als 30 Millionen Menschen, die bei uns als Türken, Syrer, Iraner oder Iraker gelten (um nur die vier wichtigsten Siedlungsgebiete zu nennen), weil sie einen entsprechenden Pass haben. Dieses Buch erzählt die Geschichte dieser Menschen. Es erzählt, wie sich die Westmächte den Nahen und Mittleren Osten nach dem Ersten Weltkrieg zurechtgeschnitten haben und warum die neuen Staaten in der Region kein Interesse an einer kurdischen Nation hatten. Im Gegenteil. Sie haben alles getan, damit Sprache, Kultur und Identität verschwinden.“
(https://die-kurden.de/)
Die Autoren zeigen, dass die Verfolgung der Kurd*innen in der Gründungsgeschichte der Türkei wurzelt und dass der eigentliche Putsch dort schon 2015 stattfand – ein ziviler Putsch durch die AKP. Doch der Westen will sein Bündnis mit dem Erdogan-Regime nicht gefährden und lässt deshalb ein 30-Millionen-Volk im Stich.
Nach der Veranstaltung wird es die Möglichkeit geben, den Vortragenden Fragen zu stellen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Der Vortrag wird etwa 60min dauern, wobei er jeweils zur Hälfte aus Buchlesung und Vortrag bestehen wird.
Über die Autoren:
Kerem Schamberger, ist politischer Berichterstatter und Kommunikationswissenschaftler an der LMU München. Er beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit der Unterdrückung der Kurd*innen in der Türkei und übt scharfe Kritik an Recep Tayyip Erdogan und an der deutschen Politik. Aufgrund seines politischen Engagements drohte ihm zeitweise das Berufsverbot in Deutschland.
Prof. Dr. Michael Meyen hat als Journalist in der Regionalpresse (Leipziger Volkszeitung) und im Radio (MRD Info) begonnen. Noch stärker als das Tagesgeschehen lockte ihn aber die Forschung. Deshalb ging er 2002 als Professor an die LMU München, bildet dort seitdem Journalisten, PR- und Werbeprofis aus und schreibt über die Welt der Massenmedien.