Großer Andrang bei unserer Informationsveranstaltung mit Defend Kurdistan am 17.11.2021. Auf ANF wurde hierzu folgender Artikel veröffentlicht:
Am Mittwochabend hat in Braunschweig eine Informationsveranstaltung unter dem Motto „Erdogans neue Türkei“ stattgefunden, zu der die „Freund*innen der kurdischen Freiheitsbewegung“ im Rahmen des „Theorie und Theke“-Programms der Sozialistischen Jugend – Die Falken in Braunschweig eingeladen hatten. Teil der Veranstaltung war ein Reisebericht der Friedensdelegation nach Südkurdistan (Irak), an der die Referent:innen im Juni 2021 teilnahmen.
Es kamen zahlreiche Besucher:innen zusammen, um die aktuellen Geschehnisse in Kurdistan und den intensivierten Krieg des türkischen Staates zu verstehen. Ebenso wurde auch die Rolle verschiedener Staaten beleuchtet und die Unterstützung der Bundesregierung für den faschistischen türkischen Staat durch Waffen, Geld und politische Rückendeckung thematisiert.
Die Ausführungen waren durch die Arbeitsschwerpunkte der Referierenden bei der feministischen Organisierung „Gemeinsam Kämpfen“ sowie dem antimilitaristischen Bündnis „Rheinmetall Entwaffnen“ geprägt. Entsprechend wurde die Situation von Frauen in Südkurdistan beleuchtet; zudem gab es Exkurse über die lange Historie militärischer Unterstützung des türkischen Staates durch den deutschen und über Waffen aus deutscher (Mit-)Produktion, die das türkische Militär seit Jahrzehnten in Kurdistan einsetzt.
Hintergrund der Veranstaltung
Nach mehreren völkerrechtswidrigen Besatzungsoperationen in Rojava, der Annektierung des nordsyrischen Kantons Efrîn 2018 und der Besetzung von Girê Spî und Serêkaniyê im Oktober 2019, hat die Türkei zu Beginn 2021 ihre aggressive Kriegsstrategie in Südkurdistan (Nordirak) intensiviert. Auch dieser aktuelle Völkerrechtsbruch durch den NATO-Staat Türkei erregt keine internationale Aufmerksamkeit. Dabei kommt es neben dem exzessiven Einsatz von Drohnen auch regelmäßig zum Einsatz von Giftgas sowie die organisierte Zerstörung der Lebensgrundlagen der Bevölkerung durch Abschneiden der Wasserversorgung oder das Niederbrennen ganzer Wälder.
Anfang Juni reiste die internationale „Delegation für Frieden und Freiheit in Kurdistan“ nach Südkurdistan. Ihr Ziel war es, die Auswirkungen dieses Krieges zu dokumentieren und international zu thematisieren, den betroffenen Menschen, deren Dörfer zerstört worden sind, durch Beistand Solidarität zu leisten, sowie in Gesprächen mit politischen Kräften zivilgesellschaftliche Friedensinitiativen zu stärken.